Feuerwerksverbot gegen Covid-19: Populistische Nebelkerze

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Feuerwerksverbot gegen Covid-19: Populistische Nebelkerze

P R E S S E M I T T E I L U N G  -  Berlin, den 01.12.2021

 

Verbot von individuellem Silvesterfeuerwerk ungeeignet zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie

 

Den vorliegenden Zahlen zufolge wird ein Verbot von Silvesterfeuerwerk keinen spürbaren Beitrag leisten, das Gesundheitssystem zu entlasten oder Infektionsraten zu mindern. Ein Verbot wäre reine Symbolpolitik, mit der die Politik die Glaubwürdigkeit ihrer Corona-Strategie aufs Spiel setzt. Einmal im Jahr die Funken sprühen zu lassen, bedeutet für viele Menschen eine ganz besondere Faszination. Es ist ein Lichtblick und symbolisiert einen hoffnungsvollen Start in das neue Jahr. Der Bundesverband Pyrotechnik legte heute ein umfassendes Positionspapier zum Thema vor.


Silvesterfeuerwerk bedeutet keine signifikante Belastung für Notaufnahmen

Dass Feuerwerk zu überlasteten Notaufnahmen an Silvester führt, ist eine „gefühlte Wahrheit“ - empirische Belege oder Anhaltspunkte gibt es dafür hingegen nicht. Vielmehr deuten die verfügbaren Zahlen darauf hin, dass Verletzungen in Folge übermäßigen Alkoholkonsums für den größten Teil der Notfälle sorgt. So ist etwa von der Deutschen Krankenhausgesellschaft zu hören, dass eine hohe Auslastung von Notaufnahmen zum Jahreswechsel nicht durch Verletzungen mit Feuerwerk entstehe, sondern durch Personen, „die zu viel Alkohol trinken und dann in Streit geraten oder sich in anderer Weise verletzen“.

 

Silvesterfeuerwerk ist kein Treiber der Infektionsraten

Weiterhin liegen keine Anhaltspunkte dafür vor, dass privates Silvesterfeuerwerk die Infektionsraten steigen lasse. Individuelle Feuerwerke im Garten oder vor der eigenen Haustür im engeren Familienkreis sind ein pandemiekonformes Gemeinschaftserlebnis. „Würde es der Politik bei dem nun diskutierten Verbot tatsächlich um die Auslastung der Notaufnahmen zum Jahreswechsel gehen, müsste sie gegen das vorgehen, was diese füllt und ein Verkaufsverbot von Alkohol erlassen. Das Verbot von Feuerwerk hingegen ist eine populistische Nebelkerze, deren Effekt auf das Gesundheitssystem praktisch nicht spürbar sein wird“, kommentierte Ingo Schubert als Vorstand des Verbands.


Gefahr durch vermehrte Einfuhr von illegalem Feuerwerk

Das Verbot von Silvesterfeuerwerk kann auch dazu führen, dass vermehrt Feuerwerkskörper aus dem europäischen Ausland gekauft werden, die in Deutschland nicht zugelassen sind. Diese können zu schweren Verletzungen führen, die mit dem hiesigen, zugelassenen und geprüften Feuerwerk nicht möglich sind. „Es ist erschreckend einfach, nicht zugelassenes Feuerwerk aus dem europäischen Ausland online und per Versand zu beziehen. So lange die Behörden dagegen nicht effektiv angehen können, dürfte ein Verbot von geprüftem und sicherem Feuerwerk eher eine Belastung für das Gesundheitssystem bedeuten denn eine Entlastung.“, kommentiert Ingo Schubert, Vorstandsmitglied des Verbands.


Ende einer traditionsreichen Handwerksbranche in Deutschland

Ein weiteres kurzfristiges Überlassungsverbot von Feuerwerk zum Jahreswechsel 2021/22 stellt die betroffenen Firmen vor unlösbare logistische, finanzielle und rechtliche Herausforderungen. Es würde das unweigerliche Ende des größten Teils der pyrotechnischen Branche in Deutschland bedeuten. Dies betrifft nicht nur viele kleine Familienbetriebe und Einzelschicksale, sondern bedeutet auch das Ende der traditionsreichen Feuerwerkskunst in Deutschland – ohne, dass dies einen relevanten Beitrag zur Eindämmung oder Bewältigung der Corona-Krise leisten würde.


Evidenzbasierte Politik zur Bewältigung der Corona-Pandemie beibehalten

Die bisherigen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wurden von weitesten Teilen der Bevölkerung mitgetragen, weil sie wissenschaftsgeleitet und faktenbasiert waren. Ein Verkaufsverbot von Silvesterfeuerwerk würde aus diesem Prinzip ausscheren und wäre reine Symbolpolitik. „Wir fordern die politisch Verantwortlichen in Bund und Ländern auf, den Kurs einer evidenzbasierten Politik zur Bewältigung der Corona-Pandemie beizubehalten. Ein Verbot von Feuerwerk kann davon jedoch kein Teil sein.“, schließt Schubert.

 

 

Weiterführende Informationen:

Positionspapier zu möglichen Einschränkungen von Feuerwerk zum Jahreswechsel [PDF, 61KB]

Kurzinformation des BVPK zum Ökologischen Fußabdruck von Feuerwerk [PDF, 2,8MB]:

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