20. November 2024
In allen europäischen Ländern sind sie präsent: Feste und Bräuche mit Feuerwerk. Gemeinsam bilden sie eine vielfältige Feuerwerkskultur, die sich über den gesamten Kontinent erstreckt. So divers die regionalen Feuerwerksbräuche sind, so unterschiedlich sind auch die Gesetzgebungen in den jeweiligen Ländern. Sie sind durch die jeweilige Feuerwerkskultur informiert und verleihen ihr gleichzeitig einen rechtlichen Rahmen. Informationen zu Feuerwerksfestkultur und -gesetzgebung waren der Öffentlichkeit und auch Fachkreisen bislang jedoch nur bruchstückhaft zugänglich.
Der zuweilen intensiv geführten Diskussion um die Daseinsberechtigung des Silvesterfeuerwerks in Deutschland hat dies in der Vergangenheit Vorschub geleistet. Befürwortende eines Verbots dessen, was der ersten Nacht des Jahres ihren Zauber verleiht, suggerieren, es handle sich dabei um ein „archaisches Ritual“, das gesellschaftliche Rückständigkeit zum Ausdruck bringt. Andere europäische Länder seien hier schon weiter und hätten die triviale „Böllerei“ weit hinter sich gelassen.
Eine vom bvpk durchgeführte Studie belegt hingegen: Von wenigen Ausnahmen abgesehen, begehen alle europäischen Länder den Jahreswechsel mit Feuerwerk zum Selbstzünden. Darüber hinaus existiert in Europa eine reiche Vielfalt weiterer saisonaler, politischer und religiöser Feste mit Feuerwerk die in der deutschen Öffentlichkeit kaum bekannt sind. Das Silvesterfeuerwerk befindet sich folglich in guter europäischer Gesellschaft.
Der Blick über Tellerrand hinaus macht auch deutlich, dass das Sprengstoffgesetz der Bundesrepublik bereits jetzt zu den strengsten Gesetzgebungen für Feuerwerk in ganz Europa gehört (siehe oben): So gestatten viele Länder zum Beispiel die Verwendung von Kleinfeuerwerk (Kategorie F2) das ganze Jahr über. Nur sieben von 27 EU-Mitgliedsstaaten beschränken die Verwendung von F2 auf den Jahreswechsel. Und anders als in Deutschland existiert in weiten Teilen Europas eine weitgehende Gleichbehandlung von Feuerwerkskörpern der Kategorien F2 und F3.
Grundlage der Studie war eine Befragung des bvpk unter Sachverständigen in über 40 Ländern sowie die vergleichende Untersuchung von Gesetzestexten. Neben der Veröffentlichung als Teil der Reihe „Fakten über Feuerwerk“ werden die Ergebnisse der Öffentlichkeit als interaktives Kartenwerk zur Verfügung gestellt. Der bvpk leistet so einen Beitrag zur allgemeinen Bildungsarbeit zum Thema Feuerwerk sowie zur Versachlichung der Debatte um dessen Zukunft.
Anlässlich der Veröffentlichung bedankt sich der bvpk bei allen teilnehmenden Sachverständigen sowie bei der European Fireworks Association (EuFiAs).
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