Silvesterfeuerwerk: Zurück zum Umweltschutz

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Silvesterfeuerwerk: Zurück zum Umweltschutz

Der pyrotechnische Fachhandel verzeichnet ein weiteres Rekordjahr bei der Nachfrage nach Silvesterfeuerwerk. Gemäß einer Erhebung des Bundesverband Pyrotechnik ist der Umsatz im Fachhandel gegenüber dem Vorjahr um mindestens 20% gestiegen. Gleichzeitig war die Feinstaubkonzentration in der Silvesternacht die niedrigste der letzten zehn Jahre mit Feuerwerksverkauf. Auch Verletzungen durch Pyrotechnik waren im Vergleich zum Vorjahr stark rückläufig. Der Bundesverband Pyrotechnik regt an, von symbolpolitischen Verbotsforderungen abzurücken und die Umweltdebatte auf die relevanten Quellen von Treibhausgasen zu fokussieren.


Rekordnachfrage nach Silvesterfeuerwerk im Fachhandel

Der Fachhandel verzeichnet laut einer internen Auswertung des Bundesverband Pyrotechnik einen neuen Rekord bei der Nachfrage nach Silvesterfeuerwerk. Demnach war der Umsatz des Fachhandels vor dem vergangenen Jahreswechsel zwischen zwanzig und vierzig Prozent höher als im Jahr zuvor. Bereits damals verzeichnete die Branche einen Rekordumsatz von 180 Mio. Euro. „Wir gehen davon aus, dass die Verkaufsverbote im Kontext der Covid19-Pandemie letztlich zu einer höheren Nachfrage nach Silvesterfeuerwerk geführt haben. Das individuelle und dennoch kollektive, selbst gezündete Silvesterfeuerwerk erfreut sich größter Beliebtheit“, sagt Ingo Schubert als 1. Vorsitzender des Vereins. Die kleinen und mittelständischen Unternehmen des Fachhandels für Pyrotechnik vertreiben Feuerwerkskörper über den Onlinehandel sowie durch Ladenverkäufe während der drei gesetzlich erlaubten Verkaufstage vor dem Jahreswechsel.

Die Luft ist rein – auch am Neujahrsmorgen

Zum Jahreswechsel war die Feinstaubkonzentration kurz nach Mitternacht die niedrigste in den letzten zehn Jahren mit normalem Feuerwerksverkauf. Dies ergeben die Daten aus dem deutschen Luftmessnetz, die das Umweltbundesamt (UBA) veröffentlicht. Im Durchschnitt sanken die Feinstaubwerte bereits um vier Uhr wieder auf das sonst übliche Niveau. Aus den Daten geht auch hervor, dass lediglich fünf der bundesweit rund dreihundertsechzig Messstationen eine Überschreitung des Tagesgrenzwerts von 50 µg/m³ Feinstaub (PM10) verzeichneten. Das UBA weist darauf hin, dass kurzfristige Feinstaubbelastungen im Vergleich zur langfristigen Exposition kaum gesundheitliche Relevanz haben. Aus diesem Grund befürwortet das UBA auch kein Verbot von Silvesterfeuerwerk. Erst 2021 hatte durch das UBA veröffentlichte Studie ergeben, dass die Feinstaubemissionen von Feuerwerk rund 70% niedriger sind als zuvor angenommen. Es gibt keine Daten, die darauf hinweisen, dass es in der Silvesternacht zu einer erhöhten Anzahl an Hospitalisierungen im Kontext von Feinstaubbelastung und Atemwegerkrankungen kommt. „Hier wird versucht, aus punktuell hohen Messwerten eine generell extrem hohe Feinstaubbelastung zu konstruieren, um daraus Verbotsforderungen abzuleiten. Das ist unwissenschaftlich und beschämend“, kommentiert Vorstandsmitglied Ingo Schubert.

Verletzungen durch Pyrotechnik rückläufig

Laut einer Auswertung der Krankenkasse Barmer gingen die gesamten Hospitalisierungen in den Silvesternächten der letzten sechs Jahre um 30 Prozent zurück. Das Unfallkrankenhaus Berlin (UKB) meldete am Neujahrstag einen Rückgang von Verletzungen durch Pyrotechnik um mehr als 50 Prozent. „Der Großteil der Verletzungen in der Silvesternacht wird durch übermäßigen Alkohol- und Drogenkonsum, Streitigkeiten und illegale Pyrotechnik verursacht, nicht durch staatlich geprüftes Feuerwerk", kommentiert Schubert. „Wer legales und geprüftes Silvesterfeuerwerk als »lebensbedrohliche Böllerei« diskreditiert, beweist nicht nur mangelnde Sachkenntnis, sondern führt die Öffentlichkeit bewusst in die Irre. Verletzungen, die durch gefährliche und illegale Sprengsätze verursacht werden, für ein Verbot von sicherem Silvesterfeuerwerk zu diskreditieren, ist pietätlos“, kommentiert Ingo Schubert.

Verbotsforderungen: „urdeutsches Verlangen nach absoluter Ruhe und Ordnung”

Vermeintliche umwelt- und gesundheitspolitische Argumente für ein Verbot wurden in den letzten Jahren förmlich pulverisiert. Tatsächlich sind die Forderungen kultur- und ordnungspolitisch motiviert. „Hier soll jedes freudige und euphorische Abweichen von der Norm unterbunden werden. Absolute Ruhe und Ordnung sollen an allen Tagen im Jahr herrschen, ohne jede Ausnahme – ein urdeutsches Verlangen”, so der geschäftsführende Vorstand Felix Martens. „Wir sind die letzte Generation, die den drohenden Klimakollaps noch verhindern kann. Während wir alle Energien brauchen, um diese Katastrophe zu verhindern, diskutiert Deutschland über ein Feuerwerksverbot. Die Debatte muss dringend auf die wesentlichen Quellen von Treibhausgasen fokussieren, statt der Bevölkerung durch sinnlose Symbolpolitik den Jahreswechsel zu verderben. Wirkungslose Verbote lassen Menschen vor Klima- und Umweltschutz zurückschrecken, statt sie dafür zu gewinnen. Währenddessen rennt uns die Zeit davon“, so Martens. Der Anteil von Feuerwerk am jährlichen CO2-Ausstoß in Deutschland beträgt laut Umweltbundesamt 0,00013%.

 

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