1. Januar 2025
Rund um den Globus haben die Menschen das Jahr 2025 mit Feuerwerk begrüßt. In Deutschland gab es in der Summe erneut wenige Unfälle. Gleichzeitig schockieren schwerste Verletzungen und Todesfälle durch illegal in Verkehr gebrachte oder selbstgebaute Sprengkörper. Eine der Ursachen dafür ist das Versagen von Politik und Behörden bei der Bekämpfung des Handels mit illegalen Explosivstoffen. Unfälle mit diesen Stoffen für die Forderung nach Verboten von sicherem und geprüftem Silvesterfeuerwerk zu instrumentalisieren ist verantwortungslos.
Von Sydney bis Los Angeles haben Menschen den Himmel mit farbenfrohem Feuerwerk beleuchtet. Auch in Deutschland haben Millionen Menschen den Jahreswechsel friedlich und verantwortungsbewusst mit Feuerwerk gefeiert. „Das Feuerwerk um Mitternacht gibt Anlass zur Begegnung und zur Übermittlung guter Wünsche für das neue Jahr. In Zeiten, in denen wir vielerorts mit Ungewissheit in die Zukunft blicken, war das Silvesterfeuerwerk ein Moment der Ausgelassenheit und Hoffnung“, sagt Ingo Schubert als Vorstandsmitglied des Bundesverband Pyrotechnik. Das individuelle und dennoch kollektive Feuerwerk zum Selberzünden lässt zum Jahreswechsel einen sozialen Resonanzraum entstehen. Es wird über räumliche und gesellschaftliche Distanzen spürbar, dass der Moment auch anderen bedeutsam ist. In stark individualisierten Gesellschaften sind diese seltenen Momente von hohem Wert. Erst durch Feuerwerk wird Silvester zu mehr als einem Datum”, sagt Schubert.
Gleichzeitig sind in mehreren Ländern schwere Verletzungen und gar Todesfälle durch Selbstlaborate und illegal in Verkehr gebrachte Sprengkörper zu beklagen. „Diese brandgefährlichen Basteleien haben nichts mit legalem und geprüftem Silvesterfeuerwerk aus Fachhandel oder Discounter zu tun”, so Ingo Schubert. Zum Jahreswechsel kommt Kleinfeuerwerk der Kategorie F2 zum legalen Verkauf. Dieses ist streng geprüft und handhabungssicher. Schwere Verletzungen sind selbst bei unsachgemäßer Verwendung praktisch ausgeschlossen. Dafür sorgen starke Begrenzungen der enthaltenen Pulvermenge und eine strenge Prüfung und Zertifizierung, etwa durch die Bundesanstalt für Materialprüfung und –forschung (BAM).
„Wer gefährliche Basteleien und den rechtswidrigen Umgang mit gefährlichen Explosivstoffen mit sicherem Kleinfeuerwerk in Verbindung bringt, verwechselt Äpfel mit Birnen. Betroffene von Unfällen durch gefährliche Explosivstoffe für ein Verbot von legalem und sicheren Feuerwerk zu instrumentalisieren, ist bestenfalls pietätlos”, so Schubert.
„Es ist ein Skandal, wie einfach gefährliche und illegale Laborate in Deutschland online zu beziehen sind. Die Produkte werden meist aus dem europäischen Ausland geliefert. Sie sind mitunter lebensgefährlich und nicht mit Silvesterfeuerwerk zu vergleichen”, erläutert Schubert. Die Politik reagierte darauf jüngst mit drastischen Strafrechtsverschärfungen. Gleichzeitig ist aus den Bundesländern zu hören, dass die Ressourcen etwa bei den Landeskriminalämtern nicht ausreichen, um den illegalen Handel angemessen zu verfolgen. Die Konsequenz: Schwerverletzte und gar Tote an Silvester. „Diese Silvesternacht ist ein politischer Skandal. Was wir erlebt haben, ist das traurige Ergebnis des mangelnden Engagements der Politik gegen den illegalen Handel mit gefährlichen Explosivstoffen. Wer nun Einschränkungen von legalem und sicherem Kleinfeuerwerk fordert, wirft politische Nebelkerzen. Statt symbolpolitischer Gesetzgebungskosmetik muss das Problem mit gut ausgestatteten Behörden angegangen werden”, so Schubert.
Darüber hinaus mahnt der Bundesverband für Pyrotechnik Präventionsmaßnahmen rund um illegale Explosivstoffe an. „Solange die Politik nicht verhindert, dass gefährliche Sprengkörper illegal aus dem Ausland importiert werden, sollte sie zumindest Kinder und Jugendliche über die Gefahren aufklären”, sagt Schubert. Bei einem Präventionsprojekt zur Sensibilisierung gegenüber illegalem Feuerwerk unterstützte der bvpk im vergangenen Jahr die Berliner Feuerwehr und den Sozialarbeitsträger Outreach gGmbh. Der bvpk strebt an, das Konzept im kommenden Jahr auszubauen und überregional zur Verfügung zu stellen.
Wie üblich registrierte das deutsche Luftmessnetz kurz nach dem Jahreswechsel in einigen Städten vorrübergehend erhöhte Feinstaubkonzentrationen: In der ersten Stunde nach Mitternacht maßen 182 von 357 Stationen Konzentrationen über 50 μg/m³. Bei einer Überschreitung von 50 μg/m³ über den Zeitraum von 24 Stunden muss von einer gesundheitlichen Gefährdung ausgegangen werden. Die Belastung ist in der Silvesternacht jedoch deutlich kürzer. Wie Daten des Umweltbundesamt zeigen, war der Grenzwert bereits um 4 Uhr morgens an über 90% aller Messtationen wieder unterschritten. „Vereinzelt werden in der Silvesternacht Extremwerte gemessen. Mit unzulässigen Verallgemeinerungen werden diese immer wieder instrumentalisiert, um den tatsächlichen Umwelteinfluss von Feuerwerk zu verzerren. Anders als oftmals dargestellt entsteht durch das Silvesterfeuerwerk keine anhaltende Feinstaubelastung. Auch dieses Jahr ist die Luft wieder bereits zum Neujahrsmorgen wieder rein”, sagt Schubert.
Analyse zu Verletzungen mit Feuerwerk (Kurz-Informationspapier): https://media.bvpk.org/gesundheit/2021_bvpk_kurzinfo_verletzungen.pdf
Warnung vor illegalen Feuerwerkskörpern (Pressemitteilung): https://media.bvpk.org/aktuelles/pm-241227-silvesterfeuerwerk-warnung
Positionen des bvpk zu Änderungen des Sprengstoffgesetz (Silvesterfeuerwerk): https://media.bvpk.org/doc/BVPK_Positionspapier_SprengG_Silvesterfeuerwerk.pdf
Positionen des bvpk zu Änderungen des Sprengstoffgesetz (Strafrechtsverschärfung): https://media.bvpk.org/doc/bmi/202407_spreng/20240816_Stellungnahme_SprengG_bvpk.pdf
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