28. Februar 2025
Der Bundesverband Pyrotechnik und Kunstfeuerwerk (bvpk) ist in Einklang mit seiner Satzung ein Verein zur Pflege und Entwicklung der Kulturtechnik Feuerwerk sowie Plattform für Erfahrungs- und Wissensaustausch rund Feuerwerk in seinen verschiedenen Formen. Zur Einordnung des gesellschaftlichen Stellenwerts des Feuerwerks können wirtschaftliche Daten einen Beitrag leisten. Zu diesem Zweck erhebt und analysiert der bvpk solche Daten – im Folgenden zur Entwicklung des Fachhandels für Pyrotechnik.
Der Großteil der nach Deutschland eingeführten Feuerwerkskörper der Kategorie F2, üblicherweise als Silvesterfeuerwerk bezeichnet, wird an den letzten drei Werktagen des Jahres vor allem über den Lebensmitteleinzelhandel, Bau- und Postenmärkte vertrieben. Daneben existiert ein Fachhandelssegment für Feuerwerk aus Klein- und Kleinstunternehmen, die das ganze Jahr über Vorbestellungen entgegennehmen und ihre Ware an den gesetzlich erlaubten Verkaufstagen vor dem Jahreswechsel ausliefern. Die Zielgruppe des Fachhandels zeichnet vor allem ein gesteigertes Qualitätsbewusstsein in Bezug auf Silvesterfeuerwerk aus.
Während Hersteller und Importeure im vergangenen Jahr ihre Produktionskapazitäten auf Rekord-Niveau gesteigert hatten, verzeichnete auch der pyrotechnische Fachhandel laut einer Umfrage des bvpk eine erneut gestiegene Nachfrage nach Silvesterfeuerwerk. Nach Einschätzung von rund 40 teilnehmenden Händlerinnen und Händlern war der Umsatz im Geschäft mit Silvesterfeuerwerk meist spürbar höher (zwischen 11 und 50%) als im Vorjahr (s. Abbildung 1). Bereits nach dem Jahreswechsel 2023/24 hatten die Händlerinnen und Händler ein Umsatzplus von 20 bis 40% angegeben.
Abbildung 1: Beurteilung der Nachfrage nach Silvesterfeuerwerk im pyrotechnischen Fachhandel während der Saison 2024/25 im Vergleich zur Saison 2023/24
Im Vergleich zur letzten Saison vor der Covid-19 Pandemie registrierte der Fachhandel fast ausnahmslos eine Steigerung der Nachfrage (92%); rund 20% der meldenden Händlerinnen und Händler sprechen sogar von einer Verdopplung des Umsatzes. Zu etwa gleichen Teilen wird die Geschäftsentwicklung zwischen den letzten beiden Jahren auf Neukunden sowie auch auf den gestiegenen individuellen Warenkorbwert zurückgeführt. Insbesondere hochwertiges Batterie- und Verbundfeuerwerk sowie Knallkörper werden im Fachhandel häufiger nachgefragt als über die konventionellen Vertriebswege.
Eine knappe Mehrheit der Händlerinnen und Händler gibt an, dass sich die Preise für die Kundschaft im vergangenen Jahr um bis zum 10% erhöht haben. Ein weiteres Drittel berichtete von Preissteigerungen von bis zu 50%. Angesichts der weiterhin zunehmenden Nachfrage wurden diese jedoch nur selten als Problem benannt. Mit großem Abstand wurden stattdessen späte Lieferungen und damit einhergehende logistische Komplikationen als zentrale Herausforderung für das Silvestergeschäft identifiziert.
Abbildung 2: Auswirkung der Feuerwerksverkaufsverbote während der Covid-19 Pandemie auf die Nachfrage nach Silvesterfeuerwerk im pyrotechnischen Fachhandel
Insgesamt zeigte sich der pyrotechnische Fachhandel überaus zufrieden mit der zurückliegenden Saison (durchschnittlich 3.95 auf einer 5-stufigen Skala). Das Vertrauen in eine fortlaufend höhere Nachfrage als vor der Covid-19 Pandemie ist groß (s. Abbildung 2) und der Ausblick optimistisch: 63% der meldenden Händlerinnen und Händler rechnen mit einer weiteren Steigerung der Nachfrage, 16% mit einer zukünftigen Stagnation und nur 5% mit einer rückläufigen Marktentwicklung in den kommenden Jahren.
Gemeinsam stellen pyrotechnische Industrie und Handel etwa 6.000 Arbeitsplätze in Deutschland. Aus wirtschaftlicher Perspektive hat sich die Branche von den schwerwiegenden Verlusten während der Covid-Pandemie weitgehend erholt.
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