Kulturgut Feuerwerk

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Bilden wir also eine neue Zunft der Handwerker ohne die klassentrennende Anma&szlig;ung, die eine hochm&uuml;tige Mauer zwischen Handwerkern und K&uuml;nstlern errichten wollte!
<a href="https://www.goethe.de/prj/hum/de/dos/bau/21394277.html" target="_blank" rel="noopener">Bauhaus-Manifest</a> von Walter Gropius, 1919
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Was ist Feuerwerk? Ist es Handwerk? Oder ist es Kunst? Durch die Brille des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Bauhaus" target="_blank" rel="noopener">Bauhaus</a> ist diese Frage leicht beantwortet: Selbstverst&auml;ndlich beides! Wie keine andere Bewegung in Kunst, Design, Architektur und Handwerk wurde am Bauhaus die Einheit von Kunst, Handwerk und Technik propagiert. Ohne die handwerklichen Grundlagen ist k&uuml;nstlerische Bet&auml;tigung nicht m&ouml;glich &ndash; Anlass genug f&uuml;r Bauhaus-Gr&uuml;nder Walter Gropius, seinen Kolleginnen und Kollegen in Architektur und Kunst zu verordnen: Zur&uuml;ck in die Werkstatt, zur&uuml;ck zum Handwerk!&nbsp;
Der Grundsatz der Einheit von Kunst und Technik gilt auch f&uuml;r das Feuerwerk. Ohne genaue Kenntnis der technischen Grundlagen ist es undenkbar. Ohne den k&uuml;nstlerischen Ausdruck, die Gestaltung und den Bezug zur Welt bleibt es leer. Sich nicht auf- und einteilen zu lassen in Sparten wie &ldquo;Handwerk&rdquo; oder &ldquo;Kunst&rdquo;, sondern in Praxis und Theorie immer darauf zu bestehen, diese beiden Aspekte nicht voneinander zu trennen sind, sollte auch Leitbild der heutigen Feuerwerkerei sein &ndash; egal ob im Amateur- oder im professionellen Bereich.&nbsp;
Und am Bauhaus selbst? &Uuml;ber hundert Jahre nach der Gr&uuml;ndung dieser bis heute wichtigen Institution besteht dort der Anspruch der Einheit von Kunst und Technik fort. Und: Auch Feuerwerk spielt in der universit&auml;ren Lehre eine Rolle. Schon 2015 fand an der Weimarer Bauhaus-Uni unter dem Titel <a href="https://www.uni-weimar.de/de/universitaet/aktuell/bauhausjournal-online/studium/titel/kuenstlerisches-feuerwerk-studierende-zeigen-pyrotechnische-performance/" target="_blank" rel="noopener">Schall und Rauch</a> eine Lehrveranstaltung zu Feuerwerk statt. Und im vergangenen Sommersemester war Feuerwerk wieder Bestandteil des Lehrprogramms. Diesmal besch&auml;ftigten sich Studierende der Architektur mit Feuerwerk &ndash; und legten ganz selbstverst&auml;ndlich selber Hand an.&nbsp;
Die barocke Architektur- und Feuerwerkstradition wurde bereits vor rund hundert Jahren von einem Bauhaus-Sch&uuml;ler aufgegriffen und k&uuml;nstlerisch angeeignet: Zur <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Bauhausausstellung_von_1923" target="_blank" rel="noopener">Bauhaus-Ausstellung 1923</a> entwarf der Maler Kurt Schmidt mehrere Feuerwerksst&uuml;cke nach barockem Vorbild, umgesetzt im n&uuml;chternem Bauhaus-Stil. An diese runde hundertj&auml;hrige Tradition der Auseinandersetzung mit Feuerwerk am Bauhaus kn&uuml;pfte auch das jetzige Lehrprojekt an.
<img src="https://cms.bvpk.org/assets/fc2dca7a-c2ea-4827-aa14-873ffb0f8127?width=480&amp;height=485" alt="Kurt Schmidt: Zeichnung der Feuerwerksinstallation f&uuml;r die Bauhaus-Ausstellung 2023" vspace="-30">
Historischer Bezugspunkt der Lehrveranstaltung waren die sogenannten Feuerwerksarchitekturen des Barock, eine Epoche, in der Feuerwerk, Architektur und Theater weit enger miteinander verwoben waren, als das heute der Fall ist. F&uuml;r die damaligen Feuerwerksinszenierungen wurden aufw&auml;ndige tempor&auml;re Architekturen entworfen und gebaut, die &uuml;ber und &uuml;ber mit Feuerwerksk&ouml;rpern best&uuml;ckt wurden. Kunstwerke schon bei Tageslicht, durchliefen die Aufbauten selbst w&auml;hrend des Feuerwerkschauspiels eine Metamorphose &ndash; gleicherma&szlig;en B&uuml;hne und Protagonist des feurigen Spiels. Nicht selten wurden diese Bauten als Teil der Dramaturgie des Feuerwerks gezielt in Brand gesetzt oder zum Einsturz gebracht. &nbsp;
Idee und Prinzip der Feuerwerksarchitektur wurde von den Studierenden in Weimar, angeleitet von Architekt und Feuerwerker Friedrich Barth, wiederbelebt und in eine kontempor&auml;re &Auml;sthetik &uuml;bersetzt. Sowohl in technischer als auch in k&uuml;nstlerischer Hinsicht folgte dieses Unterfangen einem der wichtigsten Prinzipien des Bauhaus im Speziellen, aber auch der K&uuml;nste und Wissenschaft im Allgemeinen: dem Experiment &ndash; wichtigem Motor allen Fortschritts. Das bedeutet: Sich von Neugierde leiten lassen, Neues wagen und vor allem: Nicht wissen, welchen Ausgang das Vorhaben nehmen wird.&nbsp;
F&uuml;r <a href="https://vimeo.com/884769780" target="_blank" rel="noopener">Teil zwei der Doku-Reihe des bvpk &uuml;ber Feuerwerkskultur</a> haben wir die Studierenden und Lehrenden in Weimar kurz vor Abschluss des Projekts begleitet. Zum Auftakt der Jahresschau der Universit&auml;t, der sogenannten <a href="https://www.uni-weimar.de/de/universitaet/aktuell/jaehrliche-veranstaltungen/jaehrliche-veranstaltungen-2023/summaery/projekte/?tx_showcase_summaeryprojectpublic%5Bproject%5D=6109&amp;tx_showcase_summaeryprojectpublic%5Baction%5D=show&amp;tx_showcase_summaeryprojectpublic%5Bcontroller%5D=Summaery&amp;cHash=31527c1aa6e1a8df035cbec1d3b05552" target="_blank" rel="noopener">summaery</a>, wurde das Experiment im Juli diesen Jahres pr&auml;sentiert &ndash; mit unerwartetem und geradezu dramatischem Ausgang!&nbsp;
<iframe class="relative w-full max-w-full md:max-w-none" title="vimeo-player" src="https://player.vimeo.com/video/884769780?h=7218e2ba62" width="640" height="360" frameborder="0" allowfullscreen="allowfullscreen"></iframe>
Das Lehrprojekt an der Weimarer Bauhaus-Universit&auml;t ist ein Stein im gro&szlig;en Mosaik Feuerwerkskultur im deutschsprachigen Raum und weit dar&uuml;ber hinaus. Mit der Doku-Reihe &uuml;ber verschiedene Aspekte von Feuerwerkskultur in Deutschland und weltweit gew&auml;hrt der bvpk Einblicke und transportiert die Vielfalt der Feuerwerkerei in die &Ouml;ffentlichkeit.&nbsp;
Wir danken allen Mitgliedern im bvpk, die mit ihren Beitr&auml;gen die Dokumentation von Feuerwerkskultur erm&ouml;glichen. Ein ganz besonderes Dankesch&ouml;n gilt unseren 296 F&ouml;rdermitgliedern, ohne die diese Doku-Reihe nicht denkbar w&auml;re.
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&Uuml;brigens: In Teil l der Doku-Reihe dokumentierte der bvpk die Alte Pulverm&uuml;hle in Freiberg - das &auml;lteste erhaltene Werk f&uuml;r die Produktion von Feuerwerksk&ouml;rpern in Deutschland. <a href="https://bvpk.org/aktuelles/freiberg" target="_self">Hier gibt's mehr Infos</a> dazu und <a href="https://vimeo.com/manage/videos/697696072">hier geht's direkt zum Video</a>.
Und: Auch die aktuelle Ausgabe der Reihe gibt es neben Vimeo auch auf Youtube -&nbsp;<a href="https://youtu.be/zpE_-YtPVYU">hier entlang!</a>

Was ist Feuerwerk? Handwerk? Kunst? Das Bauhaus hat eine Antwort darauf. In Teil ll der Doku-Reihe des bvpk begleiten wir Studierende der Architektur an der Bauhaus-Uni Weimar bei ihren ganz eigenen Erfahrungen mit Feuerwerk.

Feuerwerksarchitektur am Weimarer Bauhaus

Kann man Feuerwerk studieren? An der Weimarer Bauhaus-Universit&auml;t geht das: Im laufenden Sommersemester besch&auml;ftigen sich Studierende der Architektur mit barocker Feuerwerkskunst. Ansto&szlig; f&uuml;r das Projekt gaben die beiden Architekten Dr. Fritz Barth als Honorarprofessor sowie Friedrich Barth als staatlich gepr&uuml;fter Feuerwerker.&nbsp;
Historischer Bezugspunkt und fachlicher Fokus des Lehrprojekts sind die Feuerwerksarchitekturen des Barock. Hierf&uuml;r wurden mitunter ganze Landschaften von Aufbauten aus Holz, Textilien und anderen Materialien geschaffen. Die ephemeren Architekturen wurden mit Feuerwerksk&ouml;rpern verschiedenster Art staffiert. Kunstwerke schon bei Tageslicht, durchliefen die Aufbauten selbst w&auml;hrend des &nbsp;Feuerwerkschauspiels eine Metamorphose &ndash; gleicherma&szlig;en B&uuml;hne und Protagonist des feurigen Spiels.
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<img src="https://cms.bvpk.org/assets/c6f7182f-43ac-49f5-b636-f66d9ab12efe" alt="Feuerwerksarchitektur" width="270" height="270"> &nbsp; <img src="https://cms.bvpk.org/assets/29d5c22c-bf86-429f-a976-e643815590fe" alt="Feuerwerksarchitektur" width="270" height="270">
<img src="https://cms.bvpk.org/assets/989ad963-e435-4e6e-9af7-604af8b3fbee" alt="Feuerwerksarchitektur" width="270" height="270"> &nbsp; <img src="https://cms.bvpk.org/assets/1f4cd646-a0fe-418d-94b3-6a7b98c13f78" alt="Feuerwerksarchitektur" width="270" height="270">
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Diese barocke Feuerwerktradition wurde bereits vor hundert Jahren am Weimarer Bauhaus wiederbelebt und k&uuml;nstlerisch angeeignet: Im Kontext der ersten Bauhaus-Ausstellung 1923 entwarf der Maler und damalige Bauhaus-Sch&uuml;ler Kurt Schmidt mehrere Feuerwerksst&uuml;cke nach barockem Vorbild, umgesetzt im n&uuml;chternem Bauhaus-Stil. Auch vor rund zehn Jahren wurde am Bauhaus ein Lehrprojekt zum Thema Feuerwerk unter dem Titel &bdquo;Schall und Rauch&ldquo; durchgef&uuml;hrt. Das jetzige Projekt tritt damit in eine hundertj&auml;hrige Feuerwerkstradition am Weimarer Bauhaus.
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<img src="https://cms.bvpk.org/assets/0e0b6b2e-5d63-484b-93f7-65df4fb6c18a" alt="Feuerwerksarchitektur" width="270" height="270">&nbsp;<img src="https://cms.bvpk.org/assets/6bbe48a3-02ee-409f-bfd1-d346629a59ce" alt="Feuerwerksarchitektur" width="270" height="270"> &nbsp;
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Im heutigen Lehrmodul zum Thema erarbeiten sich die Studierenden unter professioneller Aufsicht rechtliche und technische Grundlagen der Feuerwerkerei und integrieren architektonisches und pyrotechnisches Fachwissen &uuml;ber Komposition und Konstruktion in einer eigenen, ephemeren Feuerwerksarchitektur. Dies geschieht nicht nur auf Papier, sondern wird hands-on in den Werkst&auml;tten der Bauhaus-Universit&auml;t umgesetzt. Zum hundertj&auml;hrigen Jubil&auml;um der Bauhaus-Ausstellung von 1923 wird die Feuerwerksarchitektur im Juli in Weimar aufgef&uuml;hrt.
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<img src="https://cms.bvpk.org/assets/6a445337-7119-444b-aa94-482837355415" alt="Feuerwerksarchitektur" width="270" height="270">&nbsp;<img src="https://cms.bvpk.org/assets/a3925460-e265-438c-8285-dad2c04935ee" alt="Feuerwerksarchitektur" width="270" height="270">
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Weitere Informationen rund um das Lehrprojekt k&ouml;nnen einer&nbsp;<a href="https://media.bvpk.org/doc/so/feuerwerksarchitektur_weimar.pdf" target="_blank" rel="noopener">hochwertig gestalteten Brosch&uuml;re</a> entnommen werden. Hier findet sich auch ein Glossar grundlegender pyrotechnischer Fachbegriffe.
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Weitere Infos
Barth &amp; Barth - Initiatoren und und Lehrende von "feuerwerksarchitektur" -&nbsp;<a href="https://barthundbarth.de/" target="_blank" rel="noopener">https://barthundbarth.de/</a>
Zur Bauhaus-Ausstellung 1923 in der Wikipedia - <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Bauhausausstellung_von_1923" target="_blank" rel="noopener">https://de.wikipedia.org/wiki/Bauhausausstellung_von_1923</a>
Zur Lehrveranstaltung zu Feuerwerk an der Bauhaus-Uni Weimar 2014 - <a href="https://www.uni-weimar.de/de/universitaet/aktuell/bauhausjournal-online/studium/titel/kuenstlerisches-feuerwerk-studierende-zeigen-pyrotechnische-performance/" target="_blank" rel="noopener">https://www.uni-weimar.de/de/universitaet/aktuell/bauhausjournal-online/studium/titel/kuenstlerisches-feuerwerk-studierende-zeigen-pyrotechnische-performance/</a>
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Quellen der Grafiken (In der Reihenfolge ihres Erscheinens auf dieser Seite)&nbsp;
Claude Lorrain, Feuerwerk anl&auml;sslich der Wahl Ferdinands III. Zum r&ouml;mischen K&ouml;nig auf der Piazza di Spagna in Rom. Aus der Serie Feux d&rsquo;Artifice, 1637.&nbsp;
Unbekannter Autor, Feuerwerksbuch, Stra&szlig;burg nach 1598. (3 Grafiken)&nbsp;
Manetta, Feuerwerksaufbau in Modena zu den Hochzeitsfeierlichkeiten des F&uuml;rsten Rinaldo I., 1669.&nbsp;
A. Scharfenberg, Die Feuerwerkkunst in ihrem ganzen Umfange. Lehrbuch der Lustfeuerwerkerei f&uuml;r K&uuml;nstler vom Fach und Dilettanten. Ulm, 1865.&nbsp;
Mathias Krembs, Feuerwerksobelisk, 1692.&nbsp;

Feuerwerk ist immer wieder Gegenstand universitärer Lehre. An der Bauhaus-Universität Weimar findet derzeit ein besonderes Lehrprojekt statt, das Bezugspunkte von Architektur und Feuerwerk bearbeitet - und zwar in Theorie und Praxis. Historischer Bezugspunkt des Projekts sind die Feuerwerksarchitekturen des Barock.

Barocke Feuerwerkskunst an der Bauhaus-Uni

Die &bdquo;Alte Pulverm&uuml;hle&ldquo; in Freiberg war bis Ende 2021 die gr&ouml;&szlig;te Feuerwerksfabrik in Deutschland. Die weltweite Feuerwerkskultur ist vielf&auml;ltig und faszinierend &ndash; auch und insbesondere in Deutschland. Der BVPK dokumentiert diese Feuerwerkskultur und macht sie einem breiten Publikum zug&auml;nglich, &uuml;ber die Grenzen der Feuerwerksszene hinweg.
In diesem Sinne startet der BVPK eine Doku-Reihe, mit der wir Orte, Personen und Br&auml;uche rund um das Feuerwerk auf die Bildfl&auml;che holen. Wir schaffen damit hochwertige Bilder, die zeigen: Die kulturelle Praktik des Feuerwerks mit all seinen Traditionen ist wertvoll und erhaltenswert.
<img src="https://cms.bvpk.org/assets/e1c14584-58a9-41a4-9127-012908cf8da9" alt="Freiberg" width="250" height="250">&nbsp;<img src="https://cms.bvpk.org/assets/8eaceda5-11ce-4091-ae75-db95eb5d4d4c" alt="Freiberg" width="270" height="270">
Seit &uuml;ber dreihundert Jahren wurde in der Feuerwerksfabrik in Freiberg produziert &ndash; in einer Symbiose traditioneller Herstellungsmethoden und modernster Technologie. Man kann also sagen, dass hier Pyrotechnik Geschichte geschrieben wurde! Dann kam das Feuerwerksverbot 2020/21. In dessen Folge musste das Werk schlie&szlig;en und das traurige Ende einer jahrhundertealten Tradition schien besiegelt.
Mit der ersten Folge unserer Reihe dokumentieren wir das inzwischen stillgelegte Werk und gew&auml;hren einmalige Einblicke in die Werkst&auml;tten in Freiberg. Gleichzeitig geben wir mit der Reihe jungen Filmk&uuml;nstlern und -k&uuml;nstlerinnen die M&ouml;glichkeit, sich an das Thema Feuerwerk anzun&auml;hern.
<img src="https://cms.bvpk.org/assets/90a12ba1-b169-4c47-b4ec-deb2fbc0f03b" alt="Freiberg" width="270" height="270"> <img src="https://cms.bvpk.org/assets/30c1b3b8-c5a8-4d31-aab5-cb740e269c05" alt="Freiberg" width="270" height="270">
Wie dokumentiert man ein stillgelegtes Werk? Der Videok&uuml;nstler Vincent Schaak, der diese erste Folge mit dem BVPK produzierte, entschied sich in diesem Kontext f&uuml;r nahezu ausschlie&szlig;lich stille, nahezu unbewegte Bilder. Diese spiegeln die gespenstische Stille wieder, die die einsatzbereiten, aber verlassenen Arbeitsst&auml;tten im Freiberger Werk umgibt. Begleitet werden die Bilder von den Interviews mit zwei ehemaligen Besch&auml;ftigten des Werks, die Einblicke sowohl in ihre pers&ouml;nliche Geschichte an dem Ort, als auch in die des Werkes selbst geben. Mit dem heute ungew&ouml;hnlichen 4:3-Format erzeugt Schaak kompakte Bilder.
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<a href="https://vimeo.com/697696072">Feuerwerkskultur: Die Alte Pulverm&uuml;hle</a> from <a href="https://vimeo.com/bvpk">Bundesverband Pyrotechnik</a> on <a href="https://vimeo.com">Vimeo</a>.
Als wir die Feuerwerksfabrik Freiberg im Januar 2022 besuchten, war vollkommen offen, wie die weitere Zukunft des Standorts aussieht. Ist das das endg&uuml;ltige Aus f&uuml;r das vermutlich traditionsreichste Werk in Deutschland? Oder kann es eine Zukunft im Sinne der bisherigen Nutzung geben? Heute sind wir mehr als gl&uuml;cklich ank&uuml;ndigen zu d&uuml;rfen: Inzwischen gibt es eine konkrete Perspektive f&uuml;r die Freiberger Pulverm&uuml;hle: Das Werk wird in seiner bisherigen Tradition weitergef&uuml;hrt werden. Der ehemalige Werksleiter, Sebastian Funke, der Leiter der Produktentwicklung und Qualit&auml;tssicherung der Firma Weco, Georg Alef, sowie der Online-H&auml;ndler Bertram Bach werden das Werk in der alten Herstellungstradition weiterf&uuml;hren. Daf&uuml;r wurde die Feuerwerk Kultur Fabrik - KFK GmbH gegr&uuml;ndet. Eine Feuerwerk Produktion in Deutschland ist damit erstmal gesichert.
<img src="https://cms.bvpk.org/assets/2a99f1d0-0b37-4aaf-98e2-2ef37d222dd9" alt="Freiberg" width="270" height="270"> <img src="https://cms.bvpk.org/assets/8b4cd1ad-bd6e-4978-a3d4-c7ef78d821c9" alt="Freiberg" width="270" height="270">
Wir danken allen Mitgliedern im BVPK, die mit ihren Beitr&auml;gen die Dokumentation der Feuerwerkskultur in Deutschland erm&ouml;glichen.&nbsp;Ein ganz besonderes Dankesch&ouml;n gilt unseren 237 F&ouml;rdermitgliedern, ohne die diese Doku-Reihe nicht denkbar w&auml;re.

Der BVPK dokumentiert Feuerwerkskultur in Deutschland. In der ersten Folge der neuen Serie gewähren wir bisher einmalige Einblicke in einen der traditionsreichsten Standorte für die Produktion von Feuerwerk: Der "Alten Pulvermühle" in Freiberg.

Die "Alte Pulvermühle" in Freiberg

Ende Juni 2021 setzte Joachim H&ouml;fler (jh Pyrodesign) ein Kunstfeuerwerk in Szene. An sich nichts Au&szlig;ergew&ouml;hnliches, aber: Das Feuerwerk wurde von den zust&auml;ndigen Beh&ouml;rden als Kulturveranstaltung eingestuft. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Anerkennung von Feuerwerk als Kulturgut und k&uuml;nstlerischer Praxis.
<img src="https://cms.bvpk.org/assets/4c5503a1-5688-423c-81d1-a0f0a2224f8a" alt="Feuerwerk ist Kunst" width="1385" height="815" />
Der BVPK vertritt die Ansicht, dass Feuerwerk nicht nur Bestandteil von Festkultur ist, sondern dass Feuerwerk selbst ein wertvolles und sch&uuml;tzenswertes Kulturgut darstellt. Die Handwerkstradition, Herstellung und Verwendung von Feuerwerksk&ouml;rpern, die k&uuml;nstlerischen Aspekte, Design und Choreografie eines Feuerwerks und das daf&uuml;r n&ouml;tige Fachwissen sind wertvolle kulturelle Sch&auml;tze, die weltweit gepflegt werden und sich dabei regional ganz unterschiedlich darstellen. Nicht nur deswegen fordern wir die Anerkennung von Feuerwerk als immateriellem Kulturerbe. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist die W&uuml;rdigung des Kunstfeuerwerks als Kulturveranstaltung von beh&ouml;rdlicher Seite, wie es bei dem Feuerwerk Ende Juni der Fall war.
<img src="https://cms.bvpk.org/assets/73062906-cc39-45d5-bd17-6e8913ac84f9" alt="Feuerwerk ist Kultur" width="2048" height="2048" />
Joachim H&ouml;fler, der die Veranstaltung organisierte und das Feuerwerk choreographierte, ist Pyrotechniker in der dritten Generation. Bereits in den 1920er Jahren wurde durch seinen Gro&szlig;vater, einem Kunstfeuerwerksmeister, der Grundstock gelegt und &uuml;ber seinen Vater an ihn weitergereicht. W&auml;hrend seiner Ausbildung gab er sich bewusst in die H&auml;nde der besten Pyrotechniker in In- und Ausland, um die Feuerwerkskunst zu perfektionieren. F&uuml;r ihn geh&ouml;ren drei essenzielle Punkte zu einer Feuerwerks-Show: Leidenschaft, &Auml;sthetik und Emotion.
Leidenschaft &ndash; etwas v&ouml;llig Ergreifendes! Die Gabe, seine Gedanken auszuschalten, sich nur auf den Moment zu konzentrieren, mit St&auml;rke, Willen und absoluter Hingabe das zu tun, was einen brennen l&auml;sst.
&Auml;sthetik &ndash; Sinneswahrnehmung und Sch&ouml;ngeist! Empfindungen des Lichts fantasievoll zu choreographieren, musikalische Arrangements eindrucksvoll zu pr&auml;sentieren und in kunstvollen pyrotechnischen Bildern zu inszenieren.
Emotion &ndash; das Unsagbare h&ouml;rbar und bildhaft erleben! Eine ganz besondere Mischung aus akustischem H&ouml;rerlebnis und optischer &Auml;sthetik so intensiv zu vermitteln, dass uns dieses einmalige Erlebnis auf wunderbare Weise gefangen nimmt und erhalten bleibt.
<img src="https://cms.bvpk.org/assets/0c642670-785e-4622-b8c5-b6a9b13e42a6" alt="Feuerwerk Aufbau Joachim H&ouml;fler" width="1385" height="662" />
Wegen der Einschr&auml;nkungen durch die Covid19-Pandemie fand die Veranstaltung in kleinem Rahmen vor wenig Publikum statt. Da wir dem Event beiwohnen durften, k&ouml;nnen wir an dieser Stelle best&auml;tigen: Diese Punkte wurden mit Chapeau erf&uuml;llt. Die G&auml;nsehaut im Publikum war w&auml;hrend der Show sp&uuml;rbar &ndash; wir selbst hatten sie auch! Gerade in dieser au&szlig;ergew&ouml;hnlichen Zeit sollte diese Art von Feuerwerkskunst und deren Inszenierung vielen Menschen zug&auml;nglich gemacht werden.
Die monatelange, akribische Vorbereitung zu dem Event bzw. die Dimension dieser detaillierten Planungen wurden in pers&ouml;nlichen Gespr&auml;chen genau herausgestellt. Joachim H&ouml;fler f&uuml;hrte laut eigener Aussage unz&auml;hlige Telefonate und verbrachte Tage damit, Emails mit entsprechenden Stellen auszutauschen, um die Tragweite des Events ins Bewusstsein zu rufen. Weit vor dem Event waren mehrere Treffen mit verschiedensten Beh&ouml;rdenvertretern, Grundst&uuml;ckseigent&uuml;mern usw. n&ouml;tig. Die Vertreter der Gemeinde Schnabelwaid, der Freiwilligen Feuerwehr und des &ouml;rtlichen Sportvereins wurden im Rahmen einer Pr&auml;sentation vor Ort von dem Event und der Philosophie dahinter &uuml;berzeugt. Dank dieses unersch&ouml;pflichen Engagements gelang es Joachim H&ouml;fler - nach mehrmaligem Verschieben aufgrund der Pandemie - die Pyroshow schlussendlich als Kulturveranstaltung durchzuf&uuml;hren.
Diese Hingabe und der Hang zum Perfektionismus spiegelte sich auch auf dem Abbrennplatz wider. Die Gr&uuml;nfl&auml;che war leider alles andere als eben, kein Grund f&uuml;r Joachim H&ouml;fler und sein hochmotiviertes Team von den vorher festgelegten Winkeln, den 1600 Artikeln und &uuml;ber 1050 Z&uuml;ndpunkten abzuweichen. Zum Einsatz kam insbesondere hochwertige Ware von Firmen wie Blackboxx Fireworks, JGW Berckholtz, NICO Europe, Pyrogenie und Startrade.
Die abschlie&szlig;enden Worte &uuml;berlassen wir Joachim H&ouml;fler selbst: &bdquo;K&uuml;nstlerisches Schaffen ist f&uuml;r Kunstfeuerwerker freie sch&ouml;pferische Gestaltung. Eindr&uuml;cke, Erfahrungen, Erlebnisse und Leidenschaft werden f&uuml;r einen kurzen und nicht wiederholbaren Moment zur Anschauung gebracht. Ziel ist es, die Feuerwerkskunst und deren Kultur wieder auf das ihr geb&uuml;hrende Niveau zu heben und in die heutige und zuk&uuml;nftige Gesellschaft zu integrieren.&ldquo;
Das Feuerwerk in voller L&auml;nge, gefilmt von der Feuerwerk Fanpage: <a title="" href="https://vimeo.com/569887262" target="_blank" rel="noopener">Verr&uuml;ckT</a>
Bilder von <a title="" href="https://www.malte-reiter.de" target="_blank" rel="noopener">Malte Reiter</a>.

Die Inszenierung von Feuerwerken ist eine hohe Kunst, leider oftmals verkannt. Impressionen eines außergewöhnlichen Feuerwerks von Joachim Höfler am 26.06.2021 in Schnabelwaid.

Kategorie: Kulturgut Feuerwerk

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